Diese Maßnahme richtet sich an Menschen mit neurologischen Erkrankungen. Im Vordergrund stehen dabei vornehmlich Betroffene nach einem Schädelhirntrauma oder einem Schlaganfall. Auch Menschen mit Multipler Sklerose, Epilepsie, Zustand nach Tumoroperationen am Gehirn oder degenerativen Erkrankungen des zentralen Nervensystems können von einer neurologischen Rehabilitation profitieren. Ab einem Alter von mindestens 16 Jahren kann man an der Maßnahme teilnehmen.
Die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit stellt für die Betroffenen eine große Herausforderung dar. Dies ist unabhängig davon, ob es sich um ihre bisherige Tätigkeit oder eine Tätigkeit in einem neuen Umfeld handelt. Das Grundproblem der beruflichen Wiedereingliederung bei neurologischen Erkrankungen liegt in der Anpassung zwischen der verbliebenen Leistungsfähigkeit und den beruflichen Anforderungen. Die Ziele der neurologischen Rehabilitation sind:
Speziell hierfür eingerichtete Zentren und Förderwerke können die Ansprüche dieser Betroffenengruppe, wenn überhaupt, nur bedingt erfüllen. Reale Arbeitssituationen können nur in sehr begrenztem Umfang „simuliert“ werden. Eine Prognose für den Erfolg der beruflichen Wiedereingliederung bzw. die Erwerbsfähigkeit kann im individuellen Fall nur schwer getroffen werden. Der Grund dafür liegt in der Komplexität der beteiligten Faktoren bei einer neurologischen Rehabilitation.
Um den Erfolg der Reha Maßnahme zu sichern, bedarf es eines individuellen und langfristigen Coachings, das sich an den Problemen des Einzelnen orientiert. In den rehabilitativen Prozess müssen individuelle Faktoren aktiv einbezogen werden:
Durch einen nahtlosen Übergang von der stationär-klinischen zur beruflichen Rehabilitation wird im Rahmen des IfN versucht, dem Risiko von Fehlentwicklungen und Misserfolgen vorzubeugen. Unter Einbeziehung aller am Rehabilitationsprozess beteiligten Personen und Therapeuten wird eine dauerhafte berufliche Integration erzielt. Eine enge und zeitnahe Kooperation zwischen Kliniken, dem Träger der Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben und dem Leistungserbringer hilft bei einem zielgerichteten und beschleunigten Zulassungsverfahren der beruflichen Integrationsmaßnahme.
Die ausschließlich in der Umgebung des Wohnortes und im sozialen Umfeld des Rehabilitanden ausgerichtete Maßnahme konfrontiert unter fachlicher Leitung frühzeitig und begleitend mit der betrieblichen und sozialen Realität. Dieser Weg der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt ist für viele Betroffene häufig ein attraktiver und chancenreicher Weg zurück in den Beruf.
Der Zugang zur Maßnahme erfolgt nach Antragstellung (LTA; Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben) und Beratung durch den verantwortlichen Rehabilitationsberater / Kostenträger des Antragstellers. unter Hinzuziehung des möglichen Bezugstherapeuten von date up am Heimatort. . Die Maßnahme selbst setzt sich aus drei Modulen zusammen, die im Verlauf der neurologischen Rehabilitation durchlaufen werden können. Die Durchführung der Integrationsmaßnahme findet ausschließlich vor Ort, d.h. in den Betrieben oder dem häuslichen Umfeld des Klienten statt. und wird von Beginn bis zum Ende der Rehabilitation von einem persönlichen Fach- und Bezugstherapeuten begleitet.
Unser Angebot zur Reintegration, kompakt in einem Informationsblatt, finden Sie hier zum Herunterladen:
Infobatt IfN – Integrationsmanagement für soziale und berufliche Neurorehabilitation
Ziel im Modul 1 – der Orientierungsphase-ist es, gemeinsam mit dem Klienten und den bis dahin am Rehabilitationsprozess beteiligten Ärzten und Therapeuten einen gemeinsamen Plan für den beruflichen Eingliederungsprozess zu erstellen. Neben vorliegenden Vorbefunden fließt auch das aktuelle Leistungsniveau in die Beurteilung mit ein, das in einer ausführliche, standardisierten neuropsychologischen / psychologischen Diagnostik erhoben wird. Die so gewonnenen Informationen aus sozialer und beruflicher Anamnese geben Aufschluss über die aktuellen sozialen Verhältnisse, die berufliche Situation, Interessen, Neigungen, Fähigkeiten, Ressourcen und Teilhabe und stellen zusammen mit dem kognitiven Leistungsbild den Kern des Eingliederungsplans für die neurologische Rehabilitation dar.
Das Praxistraining der neurologischen Rehabilitation besteht aus einem alltagsorientierten und einem berufsorientierten Integrationsprogramm und geht fließend aus der Orientierungsphase hervor.
Zu Beginn begleiten noch häufig medizinisch-therapeutische Maßnahmen (z. B. Physiotherapie, Logopädie und Neuropsychologie) den Eingliederungsprozess, die berufliche Belastung ist in den meisten Fällen noch deutlich reduziert. Ziel ist es, die medizinischen Maßnahmen im Verlaufe der Rehabilitation zu reduzieren oder so in den Alltag zu integrieren, dass einer beruflichen Tätigkeit in Voll- oder Teilzeitbeschäftigung nachgegangen werden kann.
Trainiert werden neben arbeitsplatzbezogenen auch sozialen Fertigkeiten. Durch die enge Einbindung des sozialen Umfelds und naher Angehöriger wird der Rehabilitationsprozess optimal unterstützt. Die Ängste und Nöte der Angehörigen werden ebenso zusammen aufgearbeitet und gemeinsam mit dem Klienten wird an einem realistischen Krankheitsbild und einer neuen Zukunftsperspektive gearbeitet. Die Betreuung findet im häuslichen Umfeld statt, um verhaltenstherapeutische Ansätze unter alltäglichen Bedingungen umsetzen zu können. Je nach Bedarf wird unterstützend auch bei alltäglichen Problemen assistiert (z.B. Fahrtraining durch einen Fahrlehrer, Organisation von Fahrdiensten, Einkaufstraining, Hilfen bei der Klärung finanzieller Probleme und der Wohnsituation, u.a.). Parallel erhält der Klient ein auf seine Leistungseinbußen individuell angepasstes kognitives Leistungstraining (PC-/Smartphone-gestützte und Virtual Reality basierte Therapietools).
Das berufliche Praktikum dient in der neurologischen Rehabilitation als Arbeitserprobung der stufenweisen, leidensgerechten Eingliederung und dem sukzessiven Aufbau der Leistungsfähigkeit. Häufig entstehen Probleme erst bei der Aufnahme der beruflichen Tätigkeit, in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber und den Mitarbeitern. Während der oftmals krankheitsbedingten langen Abwesenheit vom Arbeitsplatz oder überhaupt einer Arbeitstätigkeit sind Änderungen in Arbeitsabläufen sehr wahrscheinlich (z.B.: Software, Produktionsprozesse, Führungs- und Mitarbeiterwechsel), mit denen sich Rehabilitanden erst wieder vertraut machen müssen. Selbst- und Fremdeinschätzungen müssen neu ausbalanciert werden, denn auch Angehörige und Mitarbeiter sind mit einer neuen Situation konfrontiert, die nur schwer einschätzbar ist. Allzu gerne wird an Vergangenem angeknüpft. Die Gefahr von Fehleinschätzungen kann folgenschwere Konsequenzen für die weitere Beschäftigung und Genesung nach sich ziehen. Daher ist der Erfolg einer beruflichen Rehabilitation in besonderem Maße von einer justierten Vorgehensweise abhängig, wobei die Einbindung der Kollegen durch Beratung und Supervision am Arbeitsplatz unverzichtbar ist.
Gemeinsam mit dem persönlichen Bezugstherapeuten vor Ort werden in regelmäßigen Terminen sowohl mit der Geschäftsleitung oder den verantwortlichen Bereichs- und Abteilungsleitern als auch mit den Mitarbeitern die erzielten Fortschritte und Probleme besprochen und das Leistungsspektrum dem Klienten angepasst.
Im Rahmen der betrieblichen Phase werden anhand sich konkret stellender Aufgaben im Betrieb und vor Ort schwerpunktmäßig diejenigen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensweisen trainiert, die der Rehabilitand zur Ausführung einer dauerhaft leidensgerechten Tätigkeit benötigt.
Die Integrationsphase der neurologischen Rehabilitation verfolgt das Ziel der Festigung der bisher erlernten Fertigkeiten und der Rückführung in ein Beschäftigungsverhältnis durch die Eingliederung auf einen Arbeitsplatz. Es erfolgt die Eingliederung in den alten Betrieb. Sollte dies nicht mehr möglich sein, ergibt sich in aller Regel aus dem bisherigen Praktikum eine neue Beschäftigungsmöglichkeit. Die Tätigkeitsbereiche sind eruiert und die maximale Arbeitsbelastung ist festgelegt. Im Verlauf der betrieblichen Phase war es den Betrieben möglich, sich ein umfassendes Bild der Leistungsfähigkeit des Rehabilitanden zu machen. Durch die hohe Motivationsbereitschaft der Klienten und der bis dahin vor Ort geleisteten therapeutischen Arbeit ist es in vielen Fällen möglich, Ängste und Missverständnisse abzubauen, wodurch eine Integration auch in einem neuen Arbeitsumfeld möglich ist. Die Betreuung vor Ort wird sukzessive reduziert und damit der Integrationsprozess in ein „normales“ Beschäftigungsverhältnis weiter gefördert. Durch ein abruptes und zu frühes Beenden dieses sehr intensiven, einzelfallbezogenen Coaching-Prozesses kann eine mögliche Beeinträchtigung der erarbeiteten Fortschritte erfolgen. Um dies zu vermeiden, kann bei Bedarf eine Nachbetreuung in einem niederfrequenteren Rahmen mit entsprechenden Übergangshilfen angeboten werden.
Für eine unverbindliche Erstberatung steht eine bundesweit gültige und kostenfreie Servicenummer zur Verfügung. Unter dieser Nummer erhalten Interessenten erste Auskünfte zur Maßnahme und werden an den entsprechenden Fachtherapeuten weitervermittelt.
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Teamassistenz berufliche Reha Bachelor of Science Gesundheitswissenschaften